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Ökumene-Exkursion in die Zips
Ökumene-Exkursion in die Zips

Do., 01. Sep.

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Vernetzte Ökumene Wien - Evang. Gemeinde

Ökumene-Exkursion in die Zips

Mehr Informationen: www.fischer-reisen.at

Zeit & Ort

01. Sep. 2022, 10:00 MESZ – 04. Sep. 2022, 10:00 MESZ

Vernetzte Ökumene Wien - Evang. Gemeinde, Döbling, Wien, Österreich

Über die Veranstaltung

Ökumene-Exkursion 2022

Die alljährliche Ökumene-Exkursion fand 2022 zum fünften Mal statt. Zur Feier dieses kleinen „halbrunden“ Jubiläums war sie diesmal auf mehrere Tage angelegt: Einige schon bisher Mitreisende haben sich eine Exkursion ins slowakische Zipser Land an der Hohen Tatra gewünscht. So wurde es gemacht! Nach mehr als doppelter (Corona-bedingter) Verschiebung ging es am 1. September 2022 endlich wirklich los! Von den ursprünglich 54 Angemeldeten waren immerhin noch 41 übrig geblieben - auch die „Ökumeniker“ werden älter, sind nicht mehr so belastbar, haben Angst vor der nächsten Corona-Welle...

Um 7.00 Uhr früh des 1. Tages startete unser Bus vom Parkplatz Schönbrunn. Dr. Elisabeth Lutter hatte die Organisation übernommen, Dr. Karl Schwarz berichtete über die Entwicklung der Reformation in der Zips, Dr. Lea Frey, unsere jüdische Teilnehmerin, wusste aus eigener und Familienerfahrung über das Schicksal der Juden in der Zips Bescheid. Dazu berichtete noch Dr. Ernst Petritsch von den osmanischen Einwirkungen auf das Land, das ehemalige Oberungarn, und das Verhältnis der „Hohen Pforte“ zu den Habsburgern. Mit diesen Berichten verflog die Fahrzeit!

Die Route ging am 1. Tag zum „Neuschwanstein der Slowakei“, zum Schloss Bojnice der Grafen Palffy, mit ausführlicher Besichtigung. Gegen Abend erreichten wir unser Ziel: Levoca/Leutschau und unseren Standort im Hotel Arcada am Hauptplatz, visavis von Renaissance-Rathaus und gotischer Pfarrkirche, wo wir mit schönen Zimmern und bestem Essen verwöhnt wurden. Strahlendes Wetter begleitete uns auf der ganzen Reise auch weiterhin!

Am 2. Tag wurde zunächst der 18 m hohe gotische Flügelaltar der Leutschauer Pfarrkirche von Meister Paul von Leutschau bewundert (der höchste der Welt!), dann ging es per Bus weiter nach Poprad/Georgenberg, wo in der Georgskirche ebenfalls ein Flügelaltar des Meisters Paul mit schöner Abendmahls-Predella bewundert werden konnte. Von Georgenberg/Poprad führte uns der Bus nach Käsmark/Kezmarok, wo wir die evangelische „Artikular“-Holzkirche besichtigten. Da die Evangelischen in der Habburger Monarchie zunächst nur im Geheimen ihre Religion ausüben durften, wurden in einem eigenen „Artikel“ der Bau evangelischer Kirchen geregelT. Abseits der Siedlung, im Straßenverlauf, ohne Turm, ohne Metallnägel-Verwendung! Daher hier die Holtbauweise, bei der Schiffsleute des protestantischen Schwedenkönigs Gustav Adolf zu Hilfe kamen... (Die Kirche siehr wie ein umgekehrter Schiffsbug aus.) Die Holzwände sind herrlich (barock) bemalt, Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament werden einander gegenübergestellt. Danach sahen wir die „neue“ evangelische Kirche, ein Riesenbau von Theophil Hansen (der sich auch in Wien verewigt hat). Am Rathaus vorbei ging es zur Stadtburg von Käsmark. In dieser Straße konte auch zur Mittagspause eingekehrt werden. Danach ging es weiter zu einer Panoramafahrt entlang der Belaer und der Hohen Tatra zum Goralendorf Zdiar, wo einige sich in Goralen-Trachten verkleiden und eine typische Goralen-Hochzeit nachstellen konnten. Abschließend folgte noch ein Rundgang am Tschirmer See gegenüber dem Luxushotel Kempinski.

Am 3. Tag folgte der Ausflug zum Zipser Kapitel und zur Zipser Burg -geistliches und weltliches Regierungszentrum lagen einander im Mittelalter und auch später noch gegenüber. Die Zipser Burg, einer der größten Anlagen Europas, wurde von manchen auch steil erstiegen. Von allen besichtigt wurde das „Zipser Kapitel“, der der Burg gegenüberliegende bischöfliche Sitz mit entsprechenden Kanonikerhäusern und Parkanlage. Die St. Martins-Basilika ist eine ursprüngliche romanische Kirche mit altem Krönungsfresko aus dem 13. Jh. und zwei schönen Schnitzaltären aus dem 14. Jh. Unterwegs gab es noch einen „Abstecher“ zur uralten Bergkirche von Zehra mit ihrem Freskenschatz, darunter eine frühe Darstellung von Kirche und Synagoge unter dem Kreuz sowie einer alten dreiköpfigen Dreifaltigkeit und einer Darstellung von Kindern Abrahams „in Abrahams Schoß“... Schließlich ging es zur Holzkirche von Hervatov von 1685 und weiter zum Badeort Bardejov/Bartfeld mit seinem Rathaus mitten auf dem Hauptplatz, umgeben von alten, schön restaurierten Bürgerhäusern, und vor allem zur Kirche mit ihren 15 gotischen Schnitz- bzw. Flügelaltären, alle von den reichen Zünften des Mittelalters gestiftet! Die Stadt ist mit einer doppelten Stadtmauer befestigt, sie hatte auch die Hohe Gerichtsbarkeit (Blutgericht)!

Am 4. Tag war es nach dem Frühstück schon wieder Zeit zur Heimreise! Wir besichtigten noch die beiden alten Bergbaustädte Banska Bystrica und Banska Stiavnica bei schönen Stadtrundgängen. Maria Theresias Gatte Franz Stephan von Lothringen hatte hier Hochschulen für Bergbau und für Forstwirtschaft einrichten lassen, die Vorläufer der Montan-Universität in Leoben und der Universität für Bodenkultur in Wien.

Erfüllt mit vielfältigen malerischen Eindrücken von Landschaft und alter,ökumenischer Kultur und von einer Reihe wissenswerter Impulse kehrte wir am Abend des 4. Tages gegen 19.00 Uhr nach Wien zurück.

Mit Dr. Ernst Petritsch wurde bereits eine Nachfolge-Exkursion, nur eintägig, für 2023 nach Böjmen oder Mähren beschlossen.

Dr. Elisabeth Lutter

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