Wenn wir uns die Zeit, in der wir leben, gerade in der Fasten – Passionszeit betrachten, schaut es nicht gerade sehr rosig aus, eher düster und ungewiss ist es. Kriege und Kriegsgeschrei in Europa, Afrika, Lateinamerika und Asien, Teuerung, Klimaänderung, Umweltverschmutzung, soziale Unruhen, Flüchtlings- und Migranten“ströme“ etc., wo gibt es Licht, Hoffnung, Zuversicht und Lebensfreude?
Ich denke zurück in die Zeit Jesu: ebenfalls unruhige, gefährliche Zeiten, Besatzungszeit, Aufstände, Hungersnot, Unfriede, religiöse Unruhen und Auseinandersetzungen – und einer, der zum Frieden aufruft, von Versöhnung, Nächstenliebe und Vergebung predigt, von Gott, der die Menschen liebt, der zur Umkehr, Buße, ruft und von einem Leben in Fülle redet- Jesus von Nazareth. Er wurde bewundert aber auch verfolgt, gefoltert und gekreuzigt, ins Grab gelegt und gemeint, jetzt ist Schluss mit ihm und seiner Rede. Seine Jünger waren derselben Meinung – alles vergebens.
Bei Gott aber nicht! Gottes Wege sind nicht unsere Wege, und seine Gedanken nicht unsere Gedanken! Mitten in die Dunkelheit des Gemütes und Trauer der Hoffnungslosigkeit erschien das Licht des Auferstandenen, die Grenze des Todes war überwunden, neues Leben in Fülle möglich. Aus dieser Erfahrung der Jünger und Jüngerinnen Jesu, aus der Erfahrung des lebendigen und liebenden Gottes, der Erfahrungen, dass nicht nur die Todesgrenze sondern auch viele andere Grenzen zwischen Menschen aufgehoben und überwunden werden können, hat sich die Botschaft Jesu in die ganze Welt verbreitet und vieles zum Guten verändert – leider nicht immer und überall.
Die vernetzte Ökumene Wiens versucht, diesen grenzüberwindenden Weg zu beschreiten, die Weite und Fülle des Lebens unter Gottes Führung, die verschiedenen Traditionen, Lieder und Gebete der verschiedenen Kirchen erfahrbar zu machen.
Ostern, das Fest des Auferstehungslichtes, möge uns in der dunklen Zeit der Sorgen den Weg der Hoffnung und Freude zum Leben ausleuchten!
Manfred Golda, evang. Pfr.i.R.
März 2023
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