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Ein Hoffnungszeichen von Paul Weitzer

Zum jüngsten ökumenischen Studiendokument des Vatikan mit dem Titel

„Der Bischof von Rom“



Ø 1. Ein lesenswertes Interview vom Leiter des Ökumene-Dikasteriums über das jüngste Vatikan-Dokuments „Der Bischof von Rom“!

Ø 2. Über die positive Sicht der Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche zum jüngsten Vatikan-Ökumene-Dokument.

Ø 3. Das jüngste Vatikan-Ökumene-Dokument im Dienst der Glaubwürdigkeit der Verkündigung?


1. Kardinal Kurt Koch, Leiter des Ökumene-Dikasteriums, über das jüngste Vatikan-

Dokuments „Der Bischof von Rom“ im Interview mit kath.ch in Auszügen: Der Erfolg des Dokuments „besteht darin, dass ausgerechnet das Papstamt, das lange Zeit als das grösste

Hindernis für die Einheit der Christen betrachtet wurde, nun zu einer bedeutsamen Möglichkeit wird, um diese Einheit zu fördern und sichtbarer zu machen. […] Am leichtesten zu akzeptieren ist das gewiss für die Orthodoxen. Sie kennen seit jeher eine Rangordnung der ‚Sitze‘ der Apostelnachfolger. In dieser Rangordnung ist auch nach orthodoxer Lehre Rom der erste Sitz, dann folgt Konstantinopel, dann Alexandria usw. Von daher können sie auch verstehen, dass Rom eine besondere Aufgabe hat. Es besteht im Prinzip bereits Konsens darüber, dass der Papst ‚Primus inter pares‘ sein kann. […] Tatsächlich sind die Vorschläge von uns sehr sanft formuliert worden, auch aus Rücksicht, damit die anderen Kirchen nicht den Eindruck gewinnen, als hätten wir schon ein fertiges Programm und wollten ihnen das auferlegen. […] Der Papst hat in der Ökumene bereits eine besondere Rolle [als „größter Player“] und übt faktisch einen Primat aus. Man sieht dies daran, dass viele Repräsentanten anderer Kirchen nach Rom kommen und den Papst besuchen wollen. […] An sich wäre natürlich ein Zusammengehen von allen Kirchen ideal. Ich denke aber, dass der schrittweise Weg realistischer ist. Dann muss aber sensibel darauf geschaut werden, dass sich auf diesem Weg niemand ausgeschlossen oder abgehängt fühlt. Und es wird entscheidend sein, gemeinsam festzulegen, welches die Kompetenzen eines ‚Primus inter pares‘ sein sollen. […] Zwei wesentliche Kompetenzen, die sich aus der Geschichte ergeben, wären die Kompetenz, eine allgemeine Versammlung der Kirchen einzuberufen und ihr vorzustehen, und die Aufgabe einer Schlichtung in Konfliktfällen. Beides hat es in der Kirchengeschichte bereits gegeben.“ Und zum 1700-Jahr-Jubiläum des Konzils von Nizäa meint Koch: „Meine maximale Hoffnung wäre, dass das Jubiläum dieses Konzils, das ja alle christlichen Kirchen betrifft, nicht nur die östlichen Kirchen und Rom umfasst, sondern auch die protestantischen Kirchen. (kath.ch v. 17. 6.)


2. Interview mit Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der evangelischen

Nordkirche, über das jüngste Vatikan-Ökumene-Dokument mit dem Titel „Der Bischof von Rom“ in Auszügen. Sie ist Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) und war mit einer Delegation des LWB in Rom. Dabei sei es um all jene Themen gegangen, „die uns als lutherische Kirchen und als römisch-katholische Kirche verbinden". Es sei ein sehr intensiver Austausch gewesen, für den sie auch persönlich sehr dankbar sei, „dass es diesen guten Kontakt auch gerade zu Kardinal Koch gibt. […] Ich habe die Audienz selbst und den Heiligen Vater als sehr freundlich, sehr offen, sehr warmherzig, wenn ich das sagen darf, erlebt. Es war wirklich ein herzliches Willkommen und er hat immer wieder in den Mittelpunkt gestellt, was uns auch als Lutheraner, als lutherische Kirchen wichtig ist, dass Christus unser Zentrum ist, unsere gemeinsame Mitte, dass er uns verbindet und diese Gemeinschaft, Christus zu dienen und für Christus in dieser Welt ein Zeichen für seine Barmherzigkeit und seine Liebe zu setzen.“ Das jüngste Vatikan-Dokument „Der Bischof von Rom“ „ist erstens ein Studiendokument, und in diesem Studiendokument hat das Dikasterium Stellungnahmen aus der ganzen Welt gesammelt zu der Enzyklika  ,Ut unum sint´. […] Und darüber im Gespräch zu sein, wird auch in der nächsten Phase, die wir im Moment vorbereiten, des Gesprächs zwischen der römisch-katholischen Kirche und der lutherischen Kirche ein wichtiges Thema sein.“ Man bereite jetzt die Phase des ökumenischen Dialogs vor, in der das bischöfliche Amt, das geistliche Amt und das Kirchenverständnis im Mittelpunkt stehen sollen.[…] Es sei für sie auch ein Zeichen der Hoffnung, dass die katholische und die lutherische Kirche miteinander, „trotz den Dingen, die uns trennen“, gut im Gespräch blieben, vertrauensvoll voranschreiten und gemeinsam den Weg Jesu Christi gehen wollten. (vn v. 20. 6.)


3. „Die Einheit der Kirche steht im Dienst der Glaubwürdigkeit der Verkündigung“, sagte Bischof Feige in einem Grusswort anlässlich der sogenannten Grossen Weihe der Kirche des Heiligen Erzengels Michael der Serbischen Orthodoxen Kirche in Hamburg. Am Gottesdienst nahm auch das Oberhaupt der Serbischen Orthodoxen Kirche, Patriarch Porfirije, teil. Bischof Feige: „Wir wissen alle und müssen es bis heute schmerzlich erfahren, wie schwer es ist, die Einheit zu bewahren und zu leben. Das gilt für den Zusammenhalt innerhalb der Kirchen, aber auch für die Beziehungen zwischen den Kirchen“. Er erinnerte an das in der vergangenen Woche im Vatikan veröffentlichte Dokument „Der Bischof von Rom“, in dem Vorschläge für eine Weiterentwicklung des katholischen Verständnisses vom Papstamt gemacht werden. […] Ich hoffe, dass wir so zu einem ökumenisch anschlussfähigen Verständnis des petrinischen Dienstes an der Einheit der Kirche kommen können. Mögen die Anregungen, die das neue Studiendokument hierzu enthält, fruchtbar werden, und mögen wir gemeinsam einen Weg zur Überwindung der Differenzen finden, die mit dem Papstamt verbunden sind und bislang die Ökumene belasten», so Bischof Feige. (kath.ch u. vn v. 23. 6.)




Zusammengestellt von Paul Weitzer in den Hoffnungszeichen, die man unter


Paul Weitzer <paul.weitzer@aon.at>  kostenfrei bestellen kann.


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