Im Simbabwe wurde am orthodoxen Gründonnerstag (2. Mai) Angelic Molen zur Diakonin
geweiht. Die Weihe in der orthodoxen Kathedrale der Hauptstadt Harare nahm der orthodoxe
Bischof von Simbabwe, Metropolitan Serafim (Kykotis), vor. Metropolit Serafim sagte, die neue
Diakonin werde sowohl liturgische als auch pastorale Aufgaben übernehmen. Die Weihe sorgte
international für Aufsehen. Der Wiener Ostkirchen-Experte Prof. Thomas Nemeth zeigte sich in
einer ersten Reaktion gegenüber dem Informationsdienst von „Pro Oriente" optimistisch, dass die
Weihe Signalwirkung haben könnte. Die Nachrichten von der Weihe von Angelic Molen sei
überkonfessionell sehr positiv kommentiert worden. Aber es gebe auch negative Reaktionen, was
zeige, dass die Frage der Diakonats-Weihe von Frauen in der Orthodoxie keineswegs
ausgestanden ist. Das orthodoxe St. Phoebe Center for the Diaconess in den USA setzt sich seit
vielen Jahren für die Diakoninnenweihe ein. Carrie Frederick Frost, die Vorstandsvorsitzende des
Zentrums dazu: „Dies ist nicht nur ein wichtiges Ereignis für die orthodoxe Gemeinschaft in
Simbabwe, sondern es wird auch ein Beispiel und eine Inspiration für die übrige orthodoxe Welt
sein, dieses lebenswichtige Amt der Diakonin wiederherzustellen". Die US-amerikanische
orthodoxe Theologin Teva Regule, die auch dem Vorstand des Zentrums angehört, hatte im „Pro
Oriente"-Magazin in einem ausführlichen Beitrag ihre Position erläutert, wonach weiblicher
Diakonat Teil der Geschichte der Orthodoxen Kirche sei und auch niemals abgeschafft wurde.
Die Weihe wurde um das 12. Jahrhundert herum „nicht mehr gebraucht", schreibt Regule. „Es
gibt bis heute keinen Kanon oder eine kirchliche Vorschrift, die sich gegen die Weihe richtet. In
der Frage der Wiederbelebung des Frauendiakonats hat das orthodoxe Patriarchat von
Alexandrien eine Pionier-Rolle übernommen. Der Heilige Synod von Alexandrien hatte im
November 2016 die Wiedereinführung der Diakoninnen beschlossen. Im Februar 2017 weihte
der orthodoxe Patriarch von Alexandrien, Theodoros II., erstmals sechs Frauen zu Diakoninnen.
Der Frauendiakonat hatte im christlichen Osten bis in die Neuzeit, in der armenischen Kirche
sogar bis zum Genozid im Osmanischen Reich 1915/16 Bestand. In der Russisch-orthodoxen
Kirche kam 1906 bei ersten Vorbereitungen für das spätere Landeskonzil von 1917/18 der
Vorschlag auf, den altkirchlichen Frauendiakonat zu erneuern. (kap v. 7. 5.)
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